HandinHand e. V. ist ein Hilfswerks, das nur 15 km von meinem Wohnort entfernt seinen Sitz hat. Den Gründer Pfarrer Elmar Jung lernte ich aber nicht dort, sondern bei einer privaten Diskussionsrunde im Kloster Maria Lach kennen, als er vom Gastgeber Prof. Hans Raffée gebeten wurde, den Teilnehmenden seine Arbeit vorzustellen. Der Vortrag beeindruckte mich, denn das Werk dieses bescheidenen Mannes ist überragend.
1987 lernt Jung den poliokranken Jugendlichen Krishna kennen, der sich wie eine Krabe auf Händen und Füßen bewegte. Krishna erbettelt sich Geld für Essen, indem er den Boden der überfüllten und schmutzigen Zugabteile fegte. Elmar Jung nahm sich des Jungen an und sorgte für eine Operation. Krishna lernte den aufrechten Gang und den Beruf des Schneiders. Aus Dankbarkeit nennt er sich selbst seitdem Elmarkrishna.
Die ungeheure Armut vieler Menschen in Indien erschütterte Elmar Jung. Er entschloss sich, Jesus Aufforderung zur Nächstenliebe in konkrete Taten umzusetzen. Seitdem ist viel passiert. Das vom ihm gegründete und von langjährigen Helfern begleitete Hilfswerk hat in 25 Jahre HandinHand unglaubliches erreicht:
- 740 Ziegelhäuser wurden für die Ärmsten der Armen gebaut,
- 500 Häuser wurden saniert und renoviert,
- 63 Brunnen oder Wasserquellen wurden gegraben,
- 2.600 Schulkinder wurden für ein Jahr ernährt,
- über 4.000 alte Menschen wurden für ein Jahr mit Essen versorgt
- über 900 verschiedene Projekte wurden unterstützt.
Darüber hinaus hat der Pfarrer zusammen mit Helfern vor Ort 2004 mithilfe von gesammelten Spenden ein Kinderhaus finanziert und errichten lassen, in dem seitdem 70 Kinder leben, die zur Schule gehen und eine Ausbildung bekommen. Die Lebensgeschichte jedes der Kinder ist von Not, Einsamkeit, Krankheit und Tod geprägt. Etwa die Hälfte der Kinder hat keine Eltern mehr, andere Eltern haben Lepra und sind glücklich, dass wenigstens ihr Kind eine bessere Zukunft haben wird. Das Prem-Viswasam-Childrens-Home (Heim der Liebe und des Vertrauens) ist ein freudvoller Ort, an dem viel gelacht wird, denn die Kinder fühlen sich wohl.
Es handelt sich bei HiH nicht um eine kirchliche Institution, sondern um einen unabhängigen Verein, der von Elmar Jung seit 27 Jahren geleitet wird. In dieser Zeit war er 35-mal in Indien. Auf eine Frage eines Gemeindemitglieds, wie er denn seine Arbeit für Indien mit dem Beruf des Pfarrers verbinden kann, meinte er einmal: „Problemlos, ich mache das ausschließlich in meiner Freizeit.“ Er verbringt jedes Jahr seinen Jahresurlaub in Indien, um dort nach den Projekten zu sehen und neue auszuwählen. Nach seiner Pensionierung als Pfarrer will er sich dem Lebensprojekt noch mehr widmen.
Ich danke meinen Kunden, die mir mit der Zusammenarbeit die Möglichkeit gegeben haben, Hand in Hand e. V. die diesjährige Weihnachtsspende zukommen zu lassen.
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