Der 12. März 2018 war ein besonderes Highlight in meiner Dozententätigkeit der letzten Jahre. An diesem Tag sprach ich über ein Thema, das mich schon viele Jahre beschäftigt, und hatte einen Gast, von dem ich nicht zu träumen gewagt hätte, dass er mal in einer Vorlesung von mir sitzen würde.
Zum Hintergrund: An der Universität Mannheim halte ich seit 2006 ehrenamtlich Vorlesungen zum Thema »Einführung in die Rhetorik« vor jährlich 700 Studierenden. Einige Mitglieder der Fachschaft BWL waren von den Vorlesungen angetan und luden mich zu einem zusätzlichen Abendvortrag an die Universität ein. Als Thema schlug ich »Stress, Druck und dennoch glücklich – Die Lehre vom erfüllten Leben« vor, da Stress und Druck auch für die Studierenden schon eine hohe Relevanz haben. Mit der Frage nach dem erfüllten Leben beschäftige ich mich bereits seit meinem Philosophie-Studium.
Die Fachschaft hatte einen Hörsaal der Universität mit 200 Sitzplätzen gewählt. Sowohl die Studierenden der Fachschaft als auch ich waren gespannt, ob der Saal leer, halbvoll oder im besten Falle voll sein würde. Tatsächlich war der Saal von Beginn an überfüllt, sodass ein Teil der Zuhörer anderthalb Stunden auf den Gängen stand oder auf dem Boden saß.
Zu Gast war ein verehrter Hochschullehrer aus meiner eigenen Studienzeit, der 88-jährige Prof. Dr. Hans Raffée, mit dem mich mittlerweile eine Freundschaft verbindet. Es war mir eine Freude, Hans Raffée »meinen« Studierenden vorzustellen und seine außergewöhnliche Persönlichkeit zu würdigen. Er bekam von den Studierenden einen donnernden Ehrenapplaus.
Im Anschluss erzählte ich den Studenten, was Menschen nach der aktuellen Glücksforschung zufrieden und glücklich macht und was nicht und welche Auswirkung das für ihr Leben haben kann. Trotz zunehmender Wärme in dem überfüllten Raum blieb das Auditorium sehr konzentriert und ruhig, unterbrochen von Gelächter, wenn mir spontan die ein oder andere humorvolle Anekdote gelang. Zum Ende gab es einen langen Applaus, über den ich mich sehr gefreut habe. Es hat mich sehr bewegt, vor Hans Raffée und den Studierenden über ein philosophisches Thema zu sprechen, und ich bin dankbar, dass so viele Studenten mir ihre Zeit und ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben.
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